FAIR
Faire Materialien – was heißt das? Was macht „fairen“ Schmuck so besonders
und unterscheidet ihn von dem anderer Goldschmiede?
Es geht um Waschgold aus Finnland, um Recycling und Upcycling.
Material natürlich
Unser Gold wird ganz traditionell und ursprünglich in den Flüssen Finnisch Lapplands gewonnen – es wird „gewaschen“. Gold natürlich: Kein Bergbau, keine Chemie – so können Sie sich sicher sein, dass Ihr Lieblingsschmuck weder an Ausbeutung noch an Naturzerstörung beteiligt war.
Unser Silberschmuck bekommt bei Ihnen ein zweites Leben: Wir kaufen nur Halbzeuge aus recyceltem Schmuck- oder Gebrauchssilber.
Altes Holz kann edlen Glanz entwickeln: Mit Liebe und Handwerk machen wir daraus den Blickfang an Ihrer Hand, an Ihrem Hals – eingefasst von finnischem Waschgold und recyceltem Silber.
Gold
Mit „Nuggets“ und Goldstaub verbinden viele von uns den Goldrausch im Wilden Westen. Das war einmal, und nicht alles war wahr. Doch im Fluss gewaschenes Gold gibt es noch heute. Zum Beispiel in Finnland, hoch im Norden. Ohne Schießerei, staatlich beaufsichtigt, und nur Einheimische bekommen eine Lizenz.
Über die älteste deutsche Scheideanstalt in Hamburg beziehen wir unser Gold, ausschließlich von dort.
Leider geht es auch anders, leider oft: In der Natur kommt Gold häufig fest eingebunden in verschiedensten Gesteinsarten und Quarzen vor. Dann muss es im offenen Bergbau oder in Gruben abgebaut und mit viel Energie und schmutziger Chemie aus dem Gestein gelöst werden.
Das alles findet oft auch noch in Ländern statt, deren Bewusstsein gegenüber Arbeitnehmer- und Kinderrechten und gegenüber der Natur, sagen wir mal vorsichtig: unterentwickelt ist. Gold aus solchen Quellen und von Firmen, die daran beteiligt sind, wollen wir nicht auf unserem Werktisch haben. Nicht ein Gramm!
Sehr wohl akzeptabel für uns ist Altgold. Nun könnte man vielleicht sagen, es habe im Einzelfall auch schon eine negative Geschichte. Aber es ist nun mal da, und statt begrenzte Ressourcen zu verbrauchen, ist Recycling immer noch eine gute Alternative.
Silber
Kann man bei Silber nicht denselben Weg gehen wie beim Gold? Leider nein. In reiner, „gediegener“ Form ist es in der Natur mittlerweile äußerst selten. Das meiste Silber wird aus Silbererzen gewonnen, die oft zusammen mit Blei-, Kupfer- und Zinkerzen als Sulfide oder Oxide vorkommen. Auch bei der Goldgewinnung im Bergbau fällt es als Nebenprodukt an.
Es lässt sich daher kaum vermeiden, dass Silber mit einer „schmutzigen“ Geburtshistorie im Umlauf ist. Außerdem schätzen Experten, dass es gemessen am aktuellen weltweiten Verbrauch in 20 bis 30 Jahren keine abbaubaren Vorräte mehr geben wird. Umso wichtiger sehen wir es daher, dass wir die Wiederaufarbeitung silberhaltiger Materialien im Rahmen des Recyclings stärken.
So kann das Edelmetall zurückgewonnen werden aus Fotopapieren, Röntgenfilmen, aber auch aus Elektronikschrott und, stark zunehmend, aus Batterien. Und natürlich aus der Schmelze und Umarbeitung von vorhandenem Silberschmuck oder silbernen Gebrauchsgegenständen.
Unsere Verantwortung sehen wir darin, dass wir vollständig auf Recylingsilber setzen.
Edelsteine
Ob Achate, Rubine, Saphire oder auch Diamanten: Natürlich fragen wir jeden Steinhändler und insistieren, um zu wissen, woher die Steine kommen und wie sie bearbeitet wurden.
Doch wir wollen ehrlich sein, zu uns selbst und zu unseren Kunden: In dem international verflochtenen und äußerst unübersichtlichen Markt der Edelsteine kann (noch?) niemand reinen Gewissens „saubere“ Steine garantieren. Ja, Zertifikate sind ein Anfang. Und unsere hartnäckigen Nachfragen und hoffentlich die vieler Kollegen können mithelfen, Druck aufzubauen.
Doch am Ende können wir nicht sicher sein. Man sieht es dem schönen Stein ja nicht an. Es bleibt für jeden Kunden die ganz eigene Entscheidung, ob sie oder er die Unsicherheit akzeptiert – oder lieber auf Edelsteine verzichtet.
Wobei: Eine ernste Alternative wären synthetische Edelsteine. Denn diese sind nicht mehr von natürlichen, „gewachsenen“ Edelsteinen zu unterscheiden – nicht mit dem Auge und nicht einmal in der Analyse. Auch ihrer Herstellung liegen letztlich dieselben Prozesse zugrunde, wie sie in der Natur im Laufe von Jahrmillionen stattgefunden haben. Bei Diamanten zum Beispiel: Bei einer Methode werden Kohlenstoffe unter sehr, sehr hohem Druck gepresst, und im Ergebnis ist es streng genommen tatsächlich ein „echter“ Diamant – nur sehr viel schneller entstanden.
Synthetische Diamanten bieten wir gerne an - unsere kommen sogar aus einem deutschen Labor. Das macht die Nachhaltigkeit noch größer.